Folgendes Szenario ist den meisten bekannt: Einmal jährlich geht ein Mitarbeiter eines Energiedienstleisters per pedes durch die Keller der Liegenschaften in den Quartieren und liest die Zähler und Messgeräte für Strom, Gas und Wasser ab. Daraus ergibt sich dann die Energierechnung, welche beim Mieter im Briefkasten landet. Ähnlich, nur in einer deutlich umfangreicheren Version, sieht es bei Energierechnungen beispielsweise von Immobilienverwaltungen oder auch von KMU als Verbraucher aus. Erweiterte Auswahlmöglichkeiten und deutlich höhere Rechnungsbeträge unterscheiden Privat- von Geschäftskunden. Am Ende des Tages wollen sie aber alle das Gleiche – den bestmöglichen Betrag auf ihren Energierechnungen stehen sehen. In diesem Artikel nehmen wir uns als Beispiel eine Immobilienverwaltung und ihre Handhabung mit Energierechnungen vor und wie mit einer intelligenten, KI-basierten OCR (Optical Character Recognition) wertvolle Einsichten für Vergleiche gewonnen werden können.
Energierechnungen weisen in erster Linie die gleichen Daten auf, wie klassische Rechnungen auch, also unter anderem Lieferantendaten, Rechnungsempfänger, Rechnungs- und Kundennummer, Rechnungsbetrag und so weiter und so fort. Bei Energierechnungen speziell jedoch ist, dass sie keine herkömmlichen Positionsdaten aufweisen, sondern vielmehr mit Zähler, Zeiträumen und Menge an bezogener Leistungen arbeiten. Das bedeutet, dass auf einer Energierechnung immer der Zeitraum steht, auf welchen sich die Daten beziehen. Der Zähler, welcher unter einer Nummer registriert ist (also eigene für Strom, Gas und Wasser) ist gefolgt vom Zählerstand X alt und Zählerstand X neu, die sich auf den vermerkten Abrechnungszeitraum beziehen. Schliesslich wird mit einem Faktor die Menge an bezogenen Leistungen in Kilowattstunden (bei Strom und Gas) oder in Kubikmeter (bei Wasser) ausgerechnet angegeben, woraus sich dann wiederum die einzelnen Verrechnungen ergeben. Mit Betonung auf einzelnen Verrechnungen: Je nachdem, wie viel Leistungen bei einem Energiedienstleister bezogen werden, kann nämlich das Stromprodukt am freien Markt beschaffen werden. Ab einem jährlichen Verbrauch von mindestens 100’000 kWh Strom (bei manchen Energiedienstleistern auch ab 50’000 kWh) kann die Herkunft und Zusammensetzung des Stroms mehr oder weniger frei ausgewählt und bezogen werden, also zum Beispiel ein Ökostromprodukt, das sich aus nachhaltig produziertem Strom aus Wasserkraft oder sogar zusätzlich aus Solarenergie, zusammensetzt. Als preisgünstige Alternativen zu den erneuerbaren Energien kann der Strom auch aus fossilen Energieträgern wie Erdgas gewählt werden. Durch die verschiedenen Zusammensetzungen ist das Auswahlspektrum demnach gross. Was sich nur schon mühsam liest, ist es ebenfalls für die Personen, die diese Energierechnungen schliesslich verarbeiten und vergleichen müssen. Immobilienverwaltungen mit ihren teils zahlreichen Immobilien, landesweit oder gar in diversen Ländern verstreut, beziehen die Energie für ihre Liegenschaften logischerweise oftmals von unterschiedlichen Anbietern, womit sie es mit einer grossen Menge an verschiedenen Energierechnungen zur Verarbeitung zu tun bekommen. Mit anderen Worten ausgedrückt heisst dies, dass sie sich mit hoch unstrukturierten Daten in unterschiedlich gehaltenen Formaten herumschlagen müssen. Da das Angebotsspektrum am freien Markt jedoch gross ist und das Vergleichen zwischen den Energierechnungen der einzelnen Immobilien und den einzelnen Anbietern wertvolle Einblicke über den Verbrauch erhält, sind sie auf spezifische Daten angewiesen. Nur so können sie die Energiedienstleister auf Herz und Nieren prüfen und vergleichen, wo der Strom oder das Gas wie viel kostet, um allenfalls Vertragsoptimierungen vorzunehmen oder einen Wechsel in Betracht zu ziehen.
Die Lösung für eine einfachere und übersichtlichere Handhabung aller Energierechnungen heisst hier intelligente, KI-basierte OCR (Optical Character Recognition). Die OCR extrahiert automatisch alle relevanten Daten, also Zeiträume, Zählerstände, Leistungen, Verbrauch und vor allem – ganz wichtig zum Vergleichen der Energierechnungen und Energiedienstleister – die Zusammensetzungen, Anteile und Preisabweichungen des bezogenen Stromes oder Gases. Die OCR-Software erfasst und extrahiert die unstrukturierten und abweichenden Daten aus den Energierechnungen automatisch und bereitet diese so auf, dass die Daten nun strukturiert und von den Mitarbeitern in simpler Art und Weise zum spezifischen Vergleich benutzt werden können. So kann bei Bedarf der Vertrag optimiert oder gewechselt werden. Was für die Anwendung der intelligenten, KI-basierten OCR bei Energierechnungen einer Immobilienverwaltung als Verbraucherin gilt, kann natürlich in einem ähnlichen Kontext auch zwischen Stromhersteller, egal ob Wasserkraft- oder Kernkraftwerk, und Stromlieferant benutzt werden.