Man könnte denken, dass mit der omnipräsenten Digitalisierung Jobs wie etwa die der Data Scientists, Digital Transformation Managers oder Software Developers zu den meist gefragten Berufen aufgestiegen sind. Schaut man sich aber die Statistiken dazu an, sieht die Realität anders aus.
Laut dem Stellenmarkt-Monitor Schweiz (SMM) stehen Treuhandberufe zusammen mit Ingenieur- und Technikberufen an der Spitze des Fachkräftemangel Indexes. Auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) stellte einen ausgeprägten Fachkräftemangel bei Treuhändern fest. Ausserdem steht das Treuhandwesen in einer Studie von Adecco an erster Stelle der meistgefragten Berufe in der Schweiz.
Zu der Kategorie «Treuhand» gehören Berufe wie Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Buchhalter und Wirtschaftsjurist. Darunter seien Treuhandexperten und Wirtschaftsprüfer laut Christian Nussbaumer, Treuhandexperte und Präsident der Sektion Zürich des Schweizerischen Treuhänderverbandes, aber die gefragtesten Berufe, da hier der Fachkräftemangel auch dementsprechend am grössten ist.
Ursachen für den Fachkräftemangel
Einer der Hauptgründe für den verstärkten Fachkräftemangel ist die Pensionierungswelle die von der Babyboomer-Generation ausgeht. Von 70’000 bis 90’000 jährlichen Pensionierungen wird die Zahl der Neupensionierungen auf deutlich über 100’000 pro Jahr ansteigen. Gleichzeitig treten aber nicht genügend junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein. Somit entsteht eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, die sich in den nächsten Jahren noch verstärken wird. In diesem Jahr soll sie schon bei 20’000 Arbeitskräften liegen.
Ein weiterer Grund für den Fachkräftemangel im Treuhandwesen ist das doch eher schlechte Image des Berufes. Laut Christian Nussbaumer sei der Beruf des Treuhänders nach Auffassung der breiten Masse nicht «sexy» und werde deshalb auch seltener angestrebt beziehungsweise ausgeübt. Denn dazu gehöre den ganzen Tag im Büro sitzen und mit Zahlen jonglieren.
Die Folge: Hochbezahlte, repetitive Arbeit
Wie immer, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, kommt es zu steigenden Preisen – in diesem Fall sind es die steigenden Löhne der Treuhänder. Mit den steigenden Löhnen steigen auch die Kosten für die Buchhaltung in den Unternehmen. Der Aufgabenbereich von Treuhändern beinhaltet auch diverse repetitive und eintönige Aufgaben, was mitunter auch zum schlechten Image des Berufes beiträgt. Dazu gehört etwa das manuelle und langwierige Abtippen von Belegen.
Mit grösster Wahrscheinlichkeit gehören diese Tätigkeiten auch aus Sicht der Treuhänder nicht zu den Highlights ihres Berufes. Vielmehr werden der soziale Kontakt und die intimen Kundenbeziehungen geschätzt. In Zukunft werde laut Nussbaumer das Jobprofil eines Treuhänders nebst den rein fachlichen Kompetenzen vermehrt von psychologischen Kenntnissen, Charakterbildung, sozialen Fähigkeiten sowie Verkaufskompetenzen geprägt sein. Doch unter der zeitintensiven manuellen Fleissarbeit leidet aktuell genau die dafür ausschlaggebende Interaktion mit den Klienten.
Mit den steigenden Kosten steigt auch der wirtschaftliche Druck für Unternehmen. Für Technologieunternehmen öffnet dies neue Chancen für innovative Lösungen im Markt. Dazu mehr in einem doch schon etwas älteren Beitrag von Alain Veuve, CEO von Parashift.
Digitalisierung als Lösung
Die Digitalisierung bietet eine Lösung für dieses Problem. Denn mit neuartiger Technologie kann die monotone Fleissarbeit weitestgehend automatisiert werden. Es braucht in der Regel nur noch ein minimales Mass an Nachkontrolle und Überwachung der Prozesse.
Eine dieser Technologien, die in diesem Zusammenhang Anwendung findet, ist moderne OCR Software zur Dokumentenextraktion. Damit lassen sich für die Buchhaltung relevante Dokumente wie zum Beispiel Lieferscheine, Gutschriften, Rechnungen, etc. automatisiert extrahieren. In den meisten Fällen können Sie so einen substanziellen Teil der manuellen Belegerfassung sparen. Mit der Extraktionslösung, die Ihnen Parashift bietet, sparen Sie sich sogar 100% dieser Arbeiten. Auch die Nachbearbeitung. Dies daher, da Parashift selbst diesen Teil des Prozesses übernimmt und überprüft, ob die Metadaten korrekt ausgelesen wurden und allenfalls Korrekturen vornimmt, wo diese notwendig sind.
Geringere Kosten und mehr Flexibilität durch Automatisierung
Durch die Automatisierung von diversen Buchhaltungsprozessen, unter anderem eben der automatisierten Extraktion von Dokumenten, kann viel Produktivität und Flexibilität gewonnen werden. Treuhänder und Sachbearbeiter müssen für immer weniger eintönige Fleissarbeiten oder kleine banale aber aufsummierende Arbeitsschritte kostbare Zeit aufwenden. Das ist demnach eine Entlastung der Treuhänder, die dadurch mehr Zeit haben, noch umfassendere Dienstleistungsangebote zu entwickeln und verstärkt in die Interaktion mit Kunden gehen können. Folge sind tendenziell qualitativere Beratungen, da Kunden besser verstanden werden und ihnen schlicht und einfach mehr Bandbreite gewidmet werden kann. Genau diesen Ansatz verfolgt beispielsweise das Schweizer Software-Startup Accounto. Wenn Sie also als Treuhänder oder aber auch als KMU einen Schritt vorwärts gehen und Ihre Buchhaltung auf das nächste Level bringen wollen, schauen Sie sich Accounto’s Value Proposition an.
Image-Upgrade im Treuhand
Mithilfe der Automatisierung von monotonen Arbeiten können Treuhänder sich also vermehrt auf ihre eigentlichen Kernkompetenzen und die Kernaspekten ihres Berufes fokussieren. So kann der Fokus verstärkt auf kreative und individuelle Finanzarbeit gelegt werden anstatt auf repetitive und banale Arbeiten. Der Job wird dadurch kognitiv noch anspruchsvollerer, kreativer, menschlicher und folge dessen zu einem attraktiveren Beruf. Für Sie als Treuhänder ist dieser Schritt hin zur Digitalen Transformation somit nicht als Bedrohung, sondern klar als Chance zu sehen. Denn Sie kompensieren mangelnde Ressourcen und erreichen eine positive Veränderung des Treuhänder-Jobs durch eine Neuverteilung der Aufgaben zwischen Mensch und Maschine. Positiv, da Aufgaben den Fähigkeiten und der eigentlichen Natur von Mensch und Maschine entsprechend zugeschrieben werden können.
Abmilderung des Fachkräftemangels dank Digitalisierung
Um den Bogen zum Anfang des Artikels zu schlagen, kann dem Problem des Fachkräftemangels im Treuhandwesen mithilfe der Digitalisierung entgegengewirkt werden. Einerseits werden die Treuhänder durch den Wegfall eines Teils der manuellen Arbeit entlastet und können somit in der selben Zeit mehr erreichen. Das heisst, dass Treuhänder weniger Zeit brauchen, um einen Klienten zu betreuen und somit die Signifikanz des Fachkräftemangels abnimmt. Andererseits erhält der Beruf des Treuhänders durch die Digitalisierung wieder ein verbessertes Image, was tendenziell zu einer grösseren Jobnachfrage und somit einem grösseren Angebot an Treuhändern auf dem Arbeitsmarkt führen wird.