Der digitale Wandel in der Baubranche

Die Baubranche gehört zu den bis anhin am wenigsten digitalisierten Wirtschaftssektoren. Das hat mehrere Gründe. Zum einen, weil Pläne auf Papier noch immer zum Alltag gehören, was die Koordination zwischen Büro und Bau oft schwierig macht und unnötige Verzögerungen schafft. Zum anderen begegnen Bauarbeiter Initiativen wie die der Implementierung von Automatisierungen meist mit Skepsis, teilweise sicherlich auch zu Recht. Die Umgebung ist halt einfach rustikaler als die eines gemütlichen Büros. Nichtsdestotrotz braucht es auch in der Baubranche Automatisierungen, um die Bauarbeiter nicht noch mehr von anderen Abteilungen im Unternehmen zu isolieren. Projektverzögerungen sind sonst beispielsweise aufgrund schlechtem Informationsfluss kein Wunder. Es braucht automatisierte Arbeitsprozesse, welche unternehmensintern Büro und Bau näher zusammenbringen und das Bauunternehmen im Markt fortschrittlicher und resilienter machen. Denn Zweifel daran, dass die Baubranche noch immer eine rapide wachsende mit enorm viel Potential ist, bestehen keine.

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Um den Austausch wichtiger Daten innerhalb eines Bauunternehmens effizienter und aktueller manövrieren zu können, braucht es demnach einen Workflow, der Abhilfe für alle beteiligten Abteilungen, ob Büro oder Bau, schafft. Eines wird in dieser Industrie schnell klar, vor allem mit Blick auf die Arbeiter draussen auf dem Bau: Automatisierungen müssen eine hohe Benutzerfreundlichkeit aufweisen können, damit sich die Bauarbeiter in ihrem Arbeitsalltag darauf einlassen, denn ansonsten dauert es nicht lange, bis sie sich diesen ab- und ihren alten und gewohnten Arbeitsweisen zuwenden werden. Mit dem im Hinterkopf lohnt es sich für Bauunternehmen, Prozesse zu automatisieren, die relativ wenig technisches Know-how verlangen und gleichzeitig viele positive Änderungen bringen. Das klingt jetzt sehr danach, als wäre die nur schleppend vorankommende Einbindung von Automatisierungen in der Baubranche komplett auf die Bauarbeiter abzuschieben. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Auch auf Seiten der Führungskräfte muss die Digitalisierung und Automatisierung als Kernstrategie und nicht nur als eine Ergänzung zu den bestehenden, manuellen Arbeitsprozessen angesehen werden. Vorarbeiter (und je nachdem Projektleiter) müssen, da sie meistens über grosse Erfahrung sowohl auf dem Bau als auch im Büro verfügen, als Bindeglied fungieren.

Ein grosser Pain Point in der Baubranche ist, dass je nach Projektumfang viele Beteiligte aus verschiedenen Abteilungen daran arbeiten und ständig auf synchrone Informationen angewiesen sind, um im Zeitplan bleiben und höhere Kosten vermeiden zu können. Die Bauprojekte pünktlich, sicher, gemäss Kundenforderungen und im Rahmen des Budgets abzuschliessen, hat oberste Priorität. Der Zugriff auf Informationen in Echtzeit und von überall her ist, gerade mit Blick auf die weit verstreuten Projektinvolvierten, essenziell. Genau diese Attribute vereint die Automatisierung der Datenerfassung und -verarbeitung. Mit der Integrierung einer intelligenten, KI-basierten OCR (Optical Character Recognition) in ein bestehendes Enterprise Content Management System (ECM) können alle relevanten Daten identifiziert, extrahiert, verarbeitet und gespeichert werden. Zuvor unstrukturierte Daten sind nun automatisch strukturiert im System jederzeit und von überall her abrufbar. Das bringt immense Vorteile für die Baubranche mit sich:

  • Schnellere Zahlungen: Rechnungen müssen nur noch hochgeladen werden. Den Rest erledigt die OCR-Software automatisch. Die OCR identifiziert und extrahiert alle relevanten Daten in der Rechnung, also beispielsweise Auftragsnummer, Produkte, Lieferantenadresse und Rechnungsbetrag. Es erfolgt eine Validierung. Gibt es keine Unstimmigkeiten im System, wird die Rechnung automatisch bezahlt, was den Projektleiter von dieser mühseligen Arbeit der Überprüfung und Freigabe, sofern das gewünscht wird, am Freitagnachmittag befreit
  • Papierbasierte Arbeiten entfallen: Vorarbeiter, die zuvor bei Schichtende die Tagesrapporte der Mitarbeiter im Firmenwagen manuell per Hand ausfüllen und diese dann Ende Woche oder Ende Monat im Büro vorbeibringen mussten, können nun digital per Handy auf ein bereits strukturiertes Formular zugreifen, die wenigen notwendigen Daten eintippen und hochladen. Den Rest erledigt wiederum die Software automatisch. Noch besser ist natürlich der direkte Zugriff auf eine Eingabemaske, womit der OCR Zwischenschritt erspart bleibt
  • Informationsdrehscheibe: Lieferunterlagen, Baupläne, Verträge, Genehmigungen und Zertifikate, Materialien und Inspektionen können bei Bedarf von allen Involvierten eingesehen werden, was enorm wertvoll ist, da Entscheidungsfindungen stets in Echtzeit möglich sind
  • Sicherheit: Dank der Digitalisierung der Dokumente sind diese sicher vor Beschädigungen, sei dies beispielsweise vor Wettereinflüssen oder vor dem harschen menschlichen Umgang
  • Projektfortschritte: Alle Projektinvolvierten, egal ob im Büro oder auf dem Bau, sind immer up to date über Tages-, Wochen- oder Monatsziele

Die automatisierte Datenerfassung und -verarbeitung mittels intelligenter, KI-basierter OCR dient der Baubranche als essenzielles Bindeglied in den Arbeitsprozessen, was in Zukunft eine effektivere und optimierte Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten ermöglicht.

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